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Hinweis: Auf dieser Seite finden Sie Ausschnitte aus Kritiken/Artikeln in Zeitungen (ordnungsgemäß zitiert, soweit möglich), in denen sich kritisch — sei es lobend, vernichtend, ratlos oder einfach nur berichtend — über [archae.o.pteryx]-Auftritte geäußert wird. Sie ergänzen das auf dieser Webpräsenz gezeichnete Selbstbild um die Perspektive der Außenwahrnehmung … [zum Teil sehr kurios!]
Klangoffenbarungen von Klebebändern und Kehrbesen
Zum Abschied eine Bus-Tour: Das Duo Archae.o.pteryx geht künftig getrennte Wege
„*Mobil? - Total mobil!* hatte das Duo Archae.o.pteryx alias Ulrich Ludat und Armin Sommer seinen Gästen auf ihrer Bus-Reise zu Klangoffenbarungen von Klebebändern und Kehrbesen verordnet.
(…)
(…) Den Klang von Kehrbesen, Kronkorken, Dosen und Schreibmaschinen über ein Thema von Mozart feierte auch die Uraufführung der vierteiligen „mini.a.turen” von Ulrich Ludat. Zwar sorgt die Fallhöhe zwischen ernstem Vortrag und niederem Gerät für Komik, doch schwingt auch eine Spur verkrampfter Bildungsbeflissenheit mit. [Naja …; Anm. d. Red.] (…) ― Das Ganze war eine Abschiedstour: Das Duo Ludat & Sommer geht getrennte Wege. Gelegentliche Wiedervereinigungen nicht ausgeschlossen.”
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Sabine Graf — in: Saarbrücker Zeitung, 236 (11.10.2006) C2 [Kultur regional] |
Unerwartete Klang-Bild-Kunst
Kulturtage Südliche Weinstraße von Duo [archae.o.pteryx] und Medienkünstler haegar eröffnet
„Das Konzert von Armin Sommer und Ulrich Ludat, des Saarbrückener Blockflötisten und des Edenkobener Schlagzeugers, die am Freitagabend als unter dem ungewöhnlichen Namen [archae.o.pteryx] ungewöhnliche Klänge als Audio-Kunstwerk inszenierten, war in jedem Fall eine spektakuläre Eröffnung der inzwischen 16. Kulturtage des Landkreises Südliche Weinstraße. Spektakulär deshalb, weil das, was in der Zisterzienserkirche in Eußerthal zu sehen und zu hören war, kaum in irgendeine Kategorie einzuordnen wäre. Insofern haben die Veranstalter nicht nur ein Gespür für Qualität bewiesen, sondern auch Mut. [archae.o.pteryx], deren Namen auf einen vor 150 Millionen Jahren lebenden Urvogel zurückgeht, machen keinen Jazz, keine Klassik, keinen Hip Hop - ihre Art von Musik ist vielmehr oft skurril und teilweise ohrenbetäubend. (…)
Am ersten Abend der bis 18. September dauernden Kulturtage waren in der von außen rot angeleuchteten Kirche keine Melodien, dafür aber Staubsaugergeräusche, verzerrte Schleifklänge und exzessive Paukensoli zu hören. Das mit etwa 50 Minuten Verspätung vor 150 Zuhörern gestartete, mehr als einstündige Musik-Experiment mit den für jede Klangsequenz eigens programmierten Videoprojektionen des Zeiskamers haegar war eine Mischung aus Performance und Installation, aus Improvisiertem und Komponiertem und es provozierte Verständnis und Unverständnis gleichermaßen.
“Hochwertige, originelle und unerwartete Kultur” hatte Landrätin Theresia Riedmaier in ihrer offiziellen Rede zu den Kulturtagen neben der Kirche in dem idyllischen Ort im Pfälzerwald versprochen und es gibt wohl niemanden, auf den das mehr zuträfe als auf das Duo, das mit dem Auftritt in der 1148 gegründeten Abtei gleichzeitig 15-jähriges Bestehen feierte. Seit 1990 nennen sich Armin Sommer und Ulrich Ludat neben [archae.o.pteryx] ‘Ensemble für erstaunliche Musik’, und das Erstaunenwollen ist eben eines der zentralen Elemente ihrer Musik. Während ihres Studiums in Saarbrücken haben sich die beiden Musiker kennen gelernt, als Duo zusammen gekommen sind sie über eine Komposition der Koreanerin Aseon Han, die ‘Mokdong’, ein Stück für Blockflöte und Schlagzeug, eigens für Armin Sommer und Ulrich Ludat schrieb. Die wenigen ernst zu nehmenden Kompositionen für diese beiden Instrumente im Duett motivierten die beiden Musiker, eigene Stücke zu schreiben, zwei davon präsentierten sie auch am Freitag. Sagen über die goldene Klosterorgel der Zisterzienser in Eußerthal und über den gebrochenen Meineid eines Raubritters inspirierten Ulrich Ludat zu den zwei eigenen Stücken, die anlässlich der Kulturtage-Eröffhnung uraufgeführt wurden.
Dass die Nachtschichten sich gelohnt haben, zeigte der Dauerapplaus des Publikums, das sowohl von den Eigenkompositionen des Duos als auch von denen des Ecuadorianers Mesias Maiguashca begeistert war, genauso wie von dem gelungenen Arrangement aus Sound und Bildern. Ein mehrere hundert Teile umfassendes Sammelsurium von Instrumenten hatte das Duo in der gesamten Kirche verteilt - neben, über oder unter den nicht weniger als 21 Notenständern lagen oder hingen Besenteile, Trommelstöcke, Toilettenbürsten, ein elektrischer Milchschäumer, Keramikschalen, verschiedene Becken und Triangeln, Trommeln und Akkordeone, Spiegel und Diskokugeln, aus denen Ulrich Ludat, Armin Sommer und haegar ein spannendes Klang-Bild-Erlebnis mit Zitaten aus Kafka-Briefen und denen eines Frontsoldaten machten; mit Stramm-Gedichten und simulierten Schreien der vielen Opfer, die bei Kämpfen um die Abtei starben oder überlebten und die Kirche dann wieder aufbauten; mit an die Steinwand projizierten brennenden Klosterfenstern, die sich schließlich in tanzende Silhouetten verwandeln oder sich in unzähligen Linien in den Kirchenbögen auflösten. Die Geschichte des Klosters in Klängen und Bildern zu dokumentieren, wenigstens ausschnitthaft traditionelle und moderne Kultur zu verbinden und als etwas Einzigartiges zu inszenieren, das war das Ziel von [archae.o.pteryx] und haegar, die seit Januar an diesem Projekt gearbeitet haben. Und das ist ihnen auf wirklich faszinierende Weise gelungen. (…)”
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Eva Maria Weilemann — in: Die Rheinpfalz, Sonntag aktuell ? (11.09.2005) 6 [Pfalz kulturell] |
Tönende Klangräume im Trifelsland
Kulturtage der Südlichen Weinstraße begeistern
„Die 16. Kulturtage der Südlichen Weinstraße erweisen sich einmal mehr als echtes Highlight des kulturellen Lebens in unserer Region. Landrätin Theresia Riedmaier wies zur Eröffnung am Freitag in Eußerthal mit berechtigtem Stolz darauf hin, dass der Landkreis SÜW wohl der einzige in Deutschland sei, der eine solche Veranstaltung trotz knapper Kassen noch durchführen würde. (…)
Und dabei scheut man auch nicht vor Experimenten zurück, wie gleich anschließend das Ensemble für erstaunliche Musik “archae.o.pteryx” und Medienkünstler haegar “farbig tönend - leuchtend laut” in der Kirche der Zisterzienserabtei unter Beweis stellten. Getreu dem Motto der diesjährigen Kulturtage «Musik im Bezug zum Raum» füllten die beiden Musiker Armin Sommer und Ulrich Ludat das voll besetzte Kirchenschiff mit ihren ungewohnten Klangwelten, optisch unterstützt von haegars Video- und Lichteinblendungen. Dabei benutzten sie ein reichhaltiges Instrumentarium von der Schreibmaschine, über Besen, zahlreiche Gongs und Klangstäbe bis hin zum Staubsauger. Sie hatten sich zwei Sagen, die rund um das Kloster ranken, als Grundlage für ihre Klanggebilde genommen, und so wurde ein Überfall auf die Abtei zum Soundgetöse, das den Zuhörern eine Gänsehaut nach der anderen bescherte, so dass manch einer hörbar aufatmete, wenn während der gut über eine Stunde langen Performance auch einmal ein ‘normales’ Instrument, wie zum Beispiel ein Akkordeon zu hören war. Der tosende Applaus am Ende zeigte allerdings, dass die faszinierenden Klang- und Bildwelten der Künstler das Publikum begeistert hatten, dass das Experiment gelungen war. (…)”
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ben — in: Trifels-Kurier, ? (15.09.2005) ? |
Ungewöhnliches Konzertprojekt mit dem “Ensemble für erstaunliche Musik” und dem Zeiskamer Künstler haegar zur Eröffnung
Altehrwürdige Abteikirche in multimedialem Glanz
„ « farbig tönend - leuchtend laut » soll es in den altehrwürdigen Mauern der ehemaligen Zisterzienserabtei in Eußerthal zugehen, wenn das “Ensemble für erstaunliche Musik” [archae.o.pteryx] und der Zeiskamer Medienkünstler haegar am Freitag, 9. September, das Eröffnungskonzert der Kulturtage 2005 inszenieren. Und soviel ist sicher: Ein solches Spektakel aus Lichtreizen und Klangfluten hat es in den sakralen Klostermauern bislang noch nie gegeben. Oder handelt es sich dabei doch nur um die Wiedergabe ihrer dramatischen Historie, die fast ein Jahrtausend umspannt? „Kriege, Überfälle, Zerstörungen und Wiederaufbau, der eklatante Widerspruch zwischen ländlicher Idylle und gewaltvoller Heimsuchung - all das, was diese Kirche erlebt hat, ist unmittelbar spürbar. Und dieses Gefühl ist die Quintessenz unserer Performance”, meinen die drei Künstler, die sich selbst als Chaoten [Anm. d. Red.: naja… :―) ] mit Hang zur Perfektion verstehen und bei ihren akustisch-visuellen [Performances] auch unorthodoxe Methoden nicht scheuen. (…)
Die Zeitreise durch die Eußerthaler Klostergeschichte hat Ulrich Ludat raffiniert komponiert. Seine beiden eigens für dieses Konzert geschaffenen Partituren ’Herbstmusik I und II‘ umklammern drei Kompositionen des in Freiburg lebenden ecuadorianischen Komponisten Messias Maiguashca [Anm. d. Red.: genau vice versa], die den Übergang vom Irdischen in das Überirdische mystifizieren. Während die geistige Reise vom Diesseits ins Jenseits als flüchtige Idee quasi im (Altar) Raum steht und in einem großen Kubus mit hängenden Metallobjekten und achtkanaliger Audio-Zuspielung verkapselt bleibt, nimmt die Herbstmusik als haptisches Ereignis den gesamten Kirchenraum ein. Armin Sommer wird alle Hände voll zu tun haben, um die notierten Anweisungen seines Duopartners Ludat in Musik umzusetzen. Das abstruse [Anm. d. Red.: naja… :―) ] Instrumentarium, das dem ’indianischen Weltverständnis‘ ein ’europäisches Glaubensbild‘ gegenüberstellen soll, reicht von entbeinten Klavieren über kontaktmikrofonierte Mörser und Schreibmaschinen bis hin zu Trommeln, Bürsten und einer Wasserdampf getriebenen Orgelpfeife. Jawohl, hier soll man sie wieder hören, die himmlischen Klänge der goldenen Eußerthaler Orgel, die nach einer alten Sage alle sieben Jahre in der Stunde der Mitternacht wie ein süßer, zarter Hauch über die Wiesen und Wälder des Tales ziehen, während das wertvolle Instrument im Sumpfe begraben liegt - wo es einst vor dem Überfall wilder Bauernhorden versteckt wurde. (…)”
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ttg — in: Die Rheinpfalz, 203 (01.09.2005) o.S. [Kultur Regional] |
Musiker fallen sich ins Wort
Ensembles “archae.o.pteryx” und “nu ART trio” sorgen beim Germersheimer Kultursommer für neue Klänge
„Ein gleichmäßig pulsierender Rhythmus erfüllte den Konzertsaal im Germersheimer Hufeisen am Samstag. Wer sich ihm innerlich völlig hingab, hätte in Trance geraten können. Der Rhythmus pulsierte 40 Minuten lang unverändert, nur wechselnde Instrumente erzeugten neue Obertonstrukturen und Klangaspekte. Große Trommeln, Triangeln, Klaviertöne vom Keyboard, antike Zimbeln, die auf einem Gestell angebracht waren. Almdreicheln, wie man sie zum Almabtrieb im Wallis verwendet. Pfeifen, mit denen Vogelstimmen nachgeahmt werden können, aber hier eingesetzt wurden, um schrille Akzente zu setzen. Das ist die Komposition “Ur”, die die deutsch-spanische Komponistin Maria de Alvear 2000 für das Ensemble für erstaunliche Musik “archae.o.pteryx” geschrieben hat. Videoprojektion und szenische Elemente sind Bestandteile der Gastspiele von Ulrich Ludat und Armin Sommer. So wurde, während wechselnde Farben in der Beleuchtung unterschiedliche Stimmungen erzeugten, ein kleiner Ausschnitt aus einem Gedicht der indianischen Schamanin und Autorin Tsolagiu Ruiz-Razo auf die Wände projiziert. Nach 40 Minuten hielten die Musiker inne. Eine Minute verging, ohne dass sie sich rührten. Wie auf einem Foto waren sie mitten in der Bewegung erstarrt. Dann lösten sie sich ganz langsam aus der Starre, als müssten sie sich erst wieder an Bewegungen gewöhnen. (…)
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cmj — in: Die Rheinpfalz, 158 (11.07.2005) o.S. [Kultur Regional] |
“Erstaunliche Musik” in den Kammerspielen
„Als Freund und Kenner des Schlagzeugs konnte man sich freuen und hätte die Aufführung von “archae.o.pteryx”, dem inzwischen 15-jährigen “rheinland-pfälzisch-saarländischen Ensemble für erstaunliche Musik” von Anfang bis Ende genießen können; wenn das Wetter nicht so drückend heiß gewesen wäre. (…)
Los ging´s mit Stück “spamming“, dem eine durchaus gute Idee zugrunde liegt: Zwei Männer, Ulrich Ludat und Armin Sommer, sitzen an einem kleinen runden Tisch und spielen mit Karten, auf denen englische Sprüche stehen, die wir alle nicht gern in unserem elektronischen Briefkasten finden: Von “Hey, Süße/Süßer, wie geht´s?” über Werbung für Potenzmittel und Studienabschlüsse, die “ohne Unterricht” zu erwerben sind. Zwischen den kurzen Monologen kleine musikalische Improvisationen mit Trompete und allen möglichen Schlaginstrumenten. (…)”
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Susanne Andriessens — in: Mainzer Allgemeine Zeitung, (21.06.2005) ― [ vollständiger Text ] |
Ein eigenwilliges Musik-Programm mit klingenden Metallobjekten und monströsen Flötengebilden führte das Duo Archaeopteryx im großen Saal des VHS-Zentrums auf.
„(…) Diesmal verwandelten Ulrich Ludat und Armin Sommer den großen Saal des VHS-Zentrums am Schlossplatz in ein Labor experimenteller Töne. Unter dem Titel « Ecrits secrets - geheime Schriften » wurde ein sehr geschlossenes Programm geboten, das sich auf die überwiegend minutiös inszenierte Musik konzentrierte und die sonst bei Archaeopteryx beliebten Happening-Elemente nur als Pausenfüller zuließ. Zwischen den Stücken griffen die Protagonisten zu Besen und Feger, um ein wenig zu kehren. Warum, darüber durfte man rätseln. (…)
(…) Die beiden zentralen Werke, Bernfried Pröves „Mensur - Diaphanie” und die titelgebenden “écrits secrets” des Italieners Valerio Sannicandro, verbanden jeweils Noten einer verstärkten tiefen Blockflöte mit Percussion und Audio-Zuspielung. Ein Highlight wurde das lebendige Pröve-Opus, als Ludat einem wahren Monstrum von Flötengebilde äußerst merkwürdige Laute entlockte und Sommer farbigste Perkussion beisteuerte. (…)”
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[ Volltext ] — Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, 277 (27./28.11.2004) B2 |
Schräges im Zeichen des Urvogels
Duo Archaeopteryx verblüfft mit der Lust an erstaunlicher Musik
„Sie reisen mit ganzen Lastwagen-Ladungen an, karren vor ihren in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Konzerten Tonnen von Schlagwerk und weiteres Instrumentarium aufs Podium. Dazu kommen Batterien von Scheinwerfern und ausgewachsene Verstärkeranlagen.
Was das Publikum bei den Konzerten des Duos Archaeopteryx, eines „Ensembles für erstaunliche Musik”, so alles erlebt, das ist spektakulär und ultraschräg, experimentell und Sparten übergreifend: Da wurden schon, um nur ein Beispiel für die Freude am Schrägen zu nennen, Computer unter kläglichem Lärm hingerichtet.
(…) Die 15-jährige Partnerschaft steht nun unter dem Motto „15 zum Fünfzehnten". Das heißt: 15 Konzerte im Jubiläumsjahr, während Ludat und Sommer es bislang - allein schon wegen des immensen Aufwandes - auf nie mehr als zehn Auftritte brachten. Auftakt ist ein Abend im großen Saal des VHS-Zentrums am Schlossplatz unter dem Titel “Ecrits secrets - geheime Schriften”. (…)”
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[ Volltext ] — Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, 261 (09.11.2004) B2 |
Moselfestwochen 2004: [archae.o.pteryx]
Am Freitagabend boten die Thermen am Viehmarkt die Kulisse für skurrile, experimentelle und ungewohnte Klänge, Bilder und Gerüche von [archae.o.pteryx].
„Wie schafft man es mit zischend heißem Speiseöl, alter Alufolie und Gelben Säcken, Kronkorken, Patronenhülsen, Staubsaugern und Mülltonnen zahlendes Publikum anzulocken? Wahrscheinlich gar nicht, es sei denn sie heißen ULRICH LUDAT oder ARMIN SOMMER, arrangieren die durch Manipulation der einzelnen « Instrumente » entstehenden Geräusche gekonnt auf Notenblättern und nennen sich [archae.o.pteryx].
Das erstaunliche Ergebnis dieser Arrangements konnte das verblüffte Publikum am Freitagabend im Rahmen der « Mosel Festwochen » dann versuchen zu verdauen. Das fällt anfangs gar nicht so einfach. Zu eingefahren erscheinen konventionelle Hör- und Sehgewohnheiten, die es erst einmal abzustreifen gilt. Es ist nicht damit getan, einfach dazusitzen und zuzuhören. Der Ton will gesucht und gefunden werden, der Kopf gewunden und der Hals gereckt. Genau hinsehen und -hören. Es ist keine Berieselung, vielmehr eine Einladung ein Puzzle zu lösen, Dekonstruiertes zu Rekonstruieren, jeder für sich. (…)”
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Marco Gruben — „WebTV review” auf: hunderttausend.de, 26.09.2004 |
Feedback Studio Köln: CD 3
Nahe am Wahnsinn, nahe am Genie
„Neues aus dem Feedback Studio. Bereits 1971 gegründet hat sich die Kölner Institution zunächst mittels eines Newsletters und der Organisation von Konzerten einen Namen gemacht und bringt nun, ganz gemäß dem Grundsatz, dass Musik nicht auf dem Papier sondern im Ohr stattfindet, in regelmäßigen Abständen edel-elegante Digipacks mit den Tönen zur Theorie heraus. Geschöpft wird aus dem reichen Fundus elektro-akustischer Musik aus Vergangenheit und Gegenwart, wobei das Material dieses Albums bedeutend puristischer ausfällt als zum Beispiel bei der ebenfalls auf dem cybele Label erscheinenden ‘kontinuum… bruchlos’-Serie.
Was in diesem Fall konkret bedeutet, dass die Musik ausschließlich auf der in Echtzeit durchgeführte elektronischen Bearbeitung von akustisch erzeugten Klangereignissen beruht und sich keiner externen Klangquellen wie Sampling oder Tonbandaufnahmen bedient. Wer sich einmal angehört hat, wie bei John Cage die Nadeln von Plattenspielern schier endlos mit verschiedensten Gegenständen bearbeitet werden, weiß, wie anstrengend das sein kann - doch die Auswertung der fünf hier präsentierten Kompositionen fällt insgesamt gesehen überraschend positiv aus. | (…)
Auf das letzte Stück des Reigens, ‹ writing › von Harald Muenz, hätte man dann gerne verzichtet und die Spieldauer der CD wird mit 77 Minuten zudem unnötig ausgereizt. Dem mit steinzeitlichen Methoden vorgehenden [duo:archaeopteryx] bei dem ‘Bespielen’ von zwei Trommeln zuzuhören ist wahrhaftig kein Vergnügen. Immerhin, den beiden scheint es Spaß zu machen, sie flöten und sie tröten, lassen eine Klingel schellen und spielen Würfeln auf den Fellen. Obwohl einem das Konzept etwas von einer ständigen Präsenz der eigenen Aufführungsgeschichte erzählen möchte, ist das die wahre Essenz dieser Musik: Einfach zwei Kerle, die auf Trommeln hauen.
Ende nicht gut, trotzdem (fast) alles gut. (…)” — [ i] —
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[ Volltext ] — «tocafi» — auf: klassik.com, (28.12.2003) |
Trommeln mit dem Spülschwamm
„Ensemble für erstaunliche Musik” beim Konzert im Cuba-Cultur
„Jeder Schlagzeuger kennt Ravels ‹Bolero› und die damit verbundene Anstrengung, rund 15 Minuten den exakt gleichen Rhythmus zu spielen. So kann man sich vorstellen, wie anstrengend es sein muss, zum Ende eines Konzerts 36 Minuten (!) konstant den gleichen, völlig monotonen Rhythmus durchzuhalten. Eine bewundernswerte Leistung des [duo:archaeopteryx]', das im Cuba-Cultur vier zeitgenössische Kompositionen zu Gehör brachte.
Dieser Schlagzeugmarathon heißt ‹ Ur › und stammt von der Komponistin Maria de Alvear (…)”
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Nicolas Hellenkemper — in: Westfälische Nachrichten, ? (16.09.2003) ? |
Perfekte Inszenierung: Das Duo Archaeopteryx zu Gast im Saarland Museum
„(…) «Kompositionen/Performances» lautete die Ankündigung, wobei das Pendel deutlich zu letzteren hin ausschlug. Wie heutzutage selten, rufen Archaeopteryx den aufmüpfigen Happening-Geist der innovativen 60er Jahre wach. Bei allem immensen Material- und Zeit-Aufwand im Vorfeld freilich mit Augenzwinkern. ‘Was wir machen, ist auch ein Stück Unterhaltung.’ Das unterstrichen nicht zuletzt ständige Outfit-Wechsel. (…)
Ein Schmunzeln zauberte gleich Michael Hirschs als Opener gereichte Performance ‹Duo› in die Gesichter, bei der Ludat und Sommer nicht nur als Spieler in die perkussiven Ton-Zuspielungen vom Band einstimmten, sondern auch eifrig grimmassieren durften. Musikalischer Höhepunkt wurde Bernfried Pröves ‹ Mensur - Diaphanie › mit virtuosem Schlagwerk und elektrifizierten Jumbo-Blockflöten. Highlight im Aktions-Sektor dann Ludats ‹ deep jesus › (Uraufführung): mit live-haftigem Hoover[®]-Staubsauger-Quartett, Video-Leinwand, Weihrauch und Fege-Übungen der Ausführenden - eine Ausein[an]dersetzung auch mit dem Thema Religion. Leider viel vom Fluss und Tempo raubte Thomas Kurzes dreiviertel-stündige (!) ‹ Chronometrische Musik › (…)"
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Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, ? (16.08.2003) B5 |
Eine musikalische Materialschlacht
« Ars Nova»-Konzert des Duo Archaeopteryx
„Sie sind ein Duo für Neue Musik. Aber diesen Terminus meiden Ulrich Ludat und Armin Sommer als ‚Duo Archaeopteryx’ strikt. Stattdessen nennen sie sich ‚Ensemble für erstaunliche Musik’ - und damit haben sie völlig Recht. Denn nicht das klangliche Ereignis allein steht bei ihren Konzerten im Mittelpunkt: Es geht um das Erleben von Neuer Musik und ihrer Wechselwirkung mit Raum, Licht Installationen und Aktionen. (…)
Neue Musik, die derart auch über die eigene Zunft schmunzeln kann, wird erstaunlich. Und erfreut ihre Zuhörer."
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Jan-Sebastian Kittel — in: Mainzer Rhein-Zeitung, (11.03.2003) |
Rauschen in der Dunkelheit
Zur Darbietung skurriler Formen Neuer Musik in den Kammerspielen
„Dissonant? Nicht einmal das. Manche Werke der Neuen Musik schweben so weit draußen im Orbit, dass traditionelle Kategorien zu deren Ortung nicht mehr ausreichen. Zweifellos weit draußen bewegt sich das [duo:archaeopteryx] - die eckigen Klammern des Namens mögen noch andeuten, dass Ulrich Ludat und Armin Sommer ihr «Ensemble für erstaunliche Musik» vornehmlich nur als Teil eines audiovisuellen Ereignisses verstehen, in dem Werk und Interpreten eins werden. (…)
‘Männermusik’ hieß das von perkussiven Klängen geprägte Konzert, das unter Obhut des SWR und des Deutschen Musikrats nun in den Mainzer Kammerspielen stattfand. Weiblich wäre demnach fast alles, was noch an Melodie erinnert, der vom Geräusch abgrenzbare Ton. Eher männlich dagegen die Komposition ‘Mensur-Diaphanie’ (…) Ein ekstatischer Wahnsinn (…)
Muenz' stoppuhrgenaue Performance ‘writing’ ließ auf der großen Trommel Putzgegenstände und Kinderspielzeuge zum Klingen kommen: Ein Zuspielband transportiert, um 20 Sekunden versetzt, frühere Aufführung[en] des Werks. Na dann: Gute Reise!”
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A.L. — in: Mainzer Allgemeine Zeitung, (11.03.2003) ― [ vollständiger Text ] |
Musik auch zum Riechen vom Duo Archaeopteryx
„ (…) Eine Mülltone nebst allerlei Abfall auf dem Gang - da ahnte man, dass Außergewöhnliches bevorstand. Im Konzertsaal des Saarland Museums stieß der erstaunte Besucher dann gleich am Eingang auf mit ausrangierten Plastiksäcken überhäufte Tische - wie ein Müllberg. Neben diesem "Blickfänger", der später noch seine musikalische Verwendung finden sollte, umringten zahlreiche weitere Installationen die Zuhörerplätze: Riesen-Arsenale mit Schlagwerkzeug und Flöten, eine Videoleinwand plus Projektor, ausladende Fantasie-Instrumente mit Stan[n]iolpapier-Matten und Arrangements aus Metalltöpfen.
Nun, Konzerte vom Duo Archaeopteryx, dem ‘Ensemble für erstaunliche Musik’, sind immer Materialschlachten - so auch der sehr gut besuchte Termin im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik; ein Konzert, das im Übrigen vom Deutschen Musikrat unterstützt wurde.
Ganze Lastwagen füllt das Equipment, das von Auftritt zu Auftritt wechselt und jedes Mal ein ganz anderes Erlebnis ermöglicht. Für die Ohren, für die Augen - und hier später auch für die Nase. Bei diesem Konzert von Archaeopteryx zusammen mit Klangregisseur Gerhard Stäbler (Licht: Michael Nicodemus) stimmte nun alles bis aufs I-Tüpfelchen: Inmitten des Werkstatt-Instrumentariums fühlte sich der Besucher hautnah in die Performance eingebunden. Und die durchweg starken Kompositionen ergänzten sich in minuziöser Dramaturgie zum Gesamtkunstwerk. (…)”
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Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, (16.08.2002) Saarbrücker Lokalteil B2 |
Klangereignis und theatralischer Effekt
Schreyahner Herbst 2001 bot Vergnügliches und Skurriles
„(…) Auch sonst gab es manch Interessantes zu erleben. Von der vergnüglichen ‘Brülloperette’ (…) bis hin zu faszinierenden Begegnungen mit zeitgenössischen Klängen der ganz besonderen Art in Werken von Harald Muenz und Josep Maria Balanya.
Harald Muenzens Stück ‹writing› für zwei Spieler an einer elektronisch präparierten Trommel, Live-Elektronik und Zuspielband hatte seinen besonderen Reiz durch die Dreischichtigkeit der Komposition bestehend aus Live-Spiel und dem bearbeiteten zeitversetzten Zuspielen der vorhergehenden und der gerade stattfindenden Aufführung. So gelingt Muenz eine bisher noch nicht gehörte Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem in der musik. überzeugend gespielt von Ulrich Ludat und Armin Sommer wurde Muenzens passagenweise improvisatorische Elemente einbeziehende Musik zum Appetitmacher für weitere musikalische Abenteuer. (…)”
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Reinald Hanke — in: Neue Musikzeitung, (12.2001/01.2002) |
Musik von Balanyà und Muenz in Schreyahn
„Zwei je etwa halbstündige Werke brachte das Abendkonzert des Schreyahner Herbstes am Sonnabend. In ‹ Writing › von Harald Muenz lassen zwei Spieler eine 'kontaktmikrofonierte Große Trommel' mittels allerlei ungewöhnlicher Utensislien erklingen, Schneebesen etwa werden verwendet, Dosen, Flummis, Billardkugeln, Bürsten, es wird auf dem Fell geschrieben, auch gibt es ein Zuspielband. Das Ganze ist ein kurzweiliges Werk, es bewegt sich ein wenig in den Bereich des Theatralischen, es lässt die beiden Spieler - inspiriert und präzis: das Duo «ArchaeOpteryX» - musikalisch konkurrieren, sympathisiseren, kontrastieren, kooperieren. (…)”
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N.N. — in: N.N., (??.09.2001) |
Außergewöhnlich, skurril perfekt
„Das Auge hört bekanntlich mit. Ein ausgewachsener Laster vor dem Saarland Museum signalisiert, dass hier Großes ins Haus steht. Und tatsächlich reicht der Bühnenraum nicht aus für die malerisch postierten riesigen Trommeln, Stabspiele und zahllosen Lautsprecher. An der Seite des zur Begrüßung mit Musique concrète vom Band beschallten Auditoriums ist noch ein stattlicher Tisch mit Becken, Glocken und weiterem Schlagwerk aufgebaut. Und dieses Riesen-Equipment wird von zwei Musikern bedient: Armin Sommer und Ulrich Ludat. Auftritte des ‘Duo Archaeopteryx’ sind immer auch teure Materialschlachten — Sponsoren des gut besuchten Konzerts am Dienstag im Rahmen der ‘Saarbrücker Sommermusik’ waren der Deutsche Musikrat und die Stadt Saarbrücken.
Zur dekorativen Ausstattung kommt freilich Qualität: Mit beträchtlicher Perfektion wird hier Außergewöhnliches und Skurriles geboten. In Hans W. Koch hat ‘Duo Archaeopteryx’ für den Abend zudem einen kreativen Dritten gefunden. Elektrifizierte Haushaltsschwämme(!) sind die Attraktion von Kochs ‘Auszeiten, Improvisationskalkül für Drei plus Zuspielband’. Bizarr, welche bruzzelnden, fiependen und rauschenden Gesänge Hans W. Koch seinen Topfkratzern entlockt, wenn er sie sanft drückt oder gegeneinander schubst. Zusammen mit dem Zittern, Pfeifen und Brummen von Ludats Midi-Blaswandler, einer Art elektronischer Flöte, und Sommers akustischer Perkussion wächst eine immer dichter werdende Geräuschesinfonie. (…)
Zu den Kuriositäten des Experimental-Abends gehören schließlich acht als Pausenfüller eingesetzte ‘Soundscape Miniatures’ von Matthew Burtner, die so kurz sind, dass sie kaum einer bemerkt. Als unerträgliche Nervensäge entpuppt sich hingegen Maria de Alvears zwischen Minimal-Music und Techno angesiedeltes Powerplay ‹ Ur ›: Ewiglang-monotones, markerschütterndes Getrommel, bis selbst Ulrich Ludats Arm merklich ermüdet. Da suchen einige empfindliche Zuhörer das Weite. Schön, wenn Neue Musik noch bewegen kann.”
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Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, (16.08.2001) |
„‘Urvogels Klangfunden in Colonia Agrippiniensis’ spürte das Duo ‘ArchaeOpteryX’ in der Alten Feuerwache nach. Los ging es mit der Uraufführung von Hans W. Kochs ‘auszeiten’ (…)
Im ausgeklügelten Zusammenspiel mit Ulrich Ludat und Armin Sommer entstanden ebenso spannende wie skurrile Klanglandschaften. | Eine mikrofonierte große Trommel wurde bei Harald Muenz in ‘Writing’ (1998) - (…) - zur Spielwiese. Die Duo-Performance überraschte unter Zuhilfenahme von Schneebesen, Kehrschaufel und Gummihandschuhen mit schrillen Einlagen. (…)
Ihrer Selbststilisierung als ‘Ensemble für erstaunliche Musik’ wurden Ludat und Sommer auch in Maria de Alvears ‘UR’ für Pfeifen, Schlagzeug, Tonband und Video-Installation gerecht. Mit bemalten Oberkörpern und stoischer Rhythmusarbeit erinnerten sie an Zeremonienmeister in einem kultischen Ritus. Welche Geister auch beschworen werden sollten, der hämmernden Eindringlichkeit von ‘UR’ zwischen Techno, Trance und Minimal Music konnte ich mich schwerlich entziehen.”
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E.H. — in: Kölner Stadtanzeiger, (07.04.2001) |
Klang-Experiment in historischem Ambiente
Das (duo)² präsentiert in den Viehmarktthermen ungewöhnliches Musik-Erlebnis
„Ungewöhnliches gab es beim Mitternachtskonzert von Archaeopteryx für die Ohren der Otto Normalverbraucher. Musik oder Raum-Klang-Gestaltung? Verschiedenste Klänge, imposant wiedergegeben vom altem römischem Gemäuer, forderten die Besucher auf, sich auf ein völlig neuartiges Hörerlebnis einzulassen.´(…)
Diejenigen, die sich auf das musikalische Experiment eingelassen hatten, zeigten sich zufrieden. ‹Es ist keine Musik für jedermann, aber mir hat es gut gefallen. Das Konzept der Veranstaltung finde ich sehr gut. Hier wurde Großstadtambiente geschaffen›, meinte Sebastian Drechsel aus Trier.
Auch bei Vertretern von Stadt und Land kam das neuartige Konzept gut an. ‹Es war sehr interessant, experimentelle Musik in diesem besonderen Ambiente mit zu erleben. Die breite Masse konnte nicht angesprochen werden. Aber das ist auch nicht Aufgabe von Kultur›, erklärte Jürgen Grabbe, Kulturdezernent der Stadt Trier. Mit dieser Art Veranstaltung sei das Land auf dem richtigen Weg, meinte der Landtagsabgeordnete Josef Peter Mertes. ‹Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Man muss auch mal etwas Neues wagen.›”
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Sandra Overwin — in: Trierischer Volksfreund, (31.07.2000) 7 |
(…) und federleichter Swing
(…) das musikalische Sonntagsprogramm beim Altstadtfest: sportliche Bläser, allerfeinster Jazz und zum Finale eine Portion Neue Musik
„(…) Mit dem ‘Duo Archaeopteryx’ verwöhnte schließlich ein saarländischer Avantgarde-Export überregionaler Güteklasse eine intime Zuhörerschaft in der ‘Garage’. Bei Ulrich Ludat (Flöten) und Armin Sommer (Schlagzeug) bleibt Neue Musik eben keine kühle, kopflastige Angelegenheit, sondern wird höchst lebendig. Vitale, teils humorvoll-aktionsreiche Dialoge an bühnenfüllendem Instrumentarium bestimmten das hochaktuelle Programm. Neben eigens für das Duo komponierten Noten von Steffen Schleiermacher, Harald Münz und der Wahl-Saarbrückerin Aseon Han erklang auf Tonband gespeicherte Musique Concrète. (…)”
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Stefan Uhrmacher — in: Saarbrücker Zeitung, (29.06.1999) |
Ätherische Klangwolken beim Flötenhofkonzert des Duo Archaeopteryx:
Im Biessenhofener Festsaal verschmolz das Saarbrücker Urvogel-Duo seinen gigantischen Apparat an Flöten und Schlagwerken zu einer ambitionierten Performance reinen Klangs.
„Klangeffekte pur im abgedunkelten Raum: Flirrende Töne vom elektronischen Mischpult und Zuspielband stimmen das Publikum vor Auftritt der Solisten ein, verklammern die vier Kompositionen des Abends zu[r] 75minütigen aufregenden Demonstration einer radikalen Klangschaft.
Das Gesamtklangerlebnis steht im Zentrum des Künstlergespanns Sommer/Ludat, und immer wieder überrascht die Tonqualität beider Musiker, die sich anzugleichen und zu verschmelzen scheint. Auch bei Bernfried Pröves «Mensur Diaphanie» präsentieren die perkussiven und oszillierenden Klangelemente ihrer Instrumente eine perfekte Interaktion. Und wenn das Duo zusammen mit dem Zuspielband Michael Beils Vision von den dunklen Fluten des Styx beschwört, so korrespondieren die prasselnden blechernen Laute der Wassertrommel nicht nur mit jenem mythischen Fluss in die Unterwelt. Dann verschwimmt auch der gewaltige Instrumentenapparat für seine Protagonisten zu einem einzigen Klangkörper mit fast orchestraler Dimension. (…)”
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Gabriele Schroth — in: Allgäuer Zeitung [Kempten], (ca. 14.06.1999) |
„Zu Diskussionen aber führte eine unglücklichere Verbindung: Darmstadt-Veteran Eberhard Blum sang und spielte Klassiker der Neuen Musik, im selben Konzert vollführte das Duo Archaeopteryx ein Happening mit allerlei Schwächen. Die Idee von Harald Münz['] ‹writing› hatte schon Haubenstock-Ramati in ‘Interpolation’: Der Interpret wählt einen Weg durch die Partitur und spielt anschließend mit der Aufnahme im Duett, später sogar im Trio. Das funktionierte bei ‘Interpolation’ (…), ‹ writing › aber wurde nach drei Minuten langweilig. Das Publikum war angesichts der zur Schau gestellten Sinnlosigkeit ratlos, die Musiker selbst kamen mit der Technik nicht zurecht. Die mit Spannung erwartete Performance wurde die Enttäuschung des Festivals. (…)”
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Hagen Kunze — in: Leipziger Volkszeitung, ? (19.01.1999) ? |
[ … nix, kein müdes Wort … ] |
Marcus Erb-Szymanski #8212; in: Neue Musikzeitung, 02 (1999) ?
Hanno Ehrler #8212; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, ? (29.01.1999) ?
Ruth Jarre #8212; in: MusikTexte, 78 (1999) 64 - 65 |
„Dessen [ = [duo:archaeopteryx ]' ] Auftritt geriet zur Inszenierung mit ausgeklügelten Lichteffekten und wallendem Nebel. Vom Prinzip her okay (…) Viel Perkussion von der kleinen Trommel bis zum Donnerblech, Block- und andere Flötentöne in allen nur denkbaren Größen und Tonbandeinspielungen - Hauptbestandteile einer aufwendigen Show, die ein Weilchen brauchte, um in die Pötte zu kommen. - Dann allerdings wurde es richtig spannend. Bei Michael Beils Komposition STYX gelang ein wunderschönes Zusammenspiel von Tapes und Live-Musik, entstand eine vielschichtige Atmosphäre von großem Reiz." |
Jörg Worat — in: Hannoversche Neue Presse, (03.02.1997) |
„Dass auch das Duo Archaeopteryx dem Neuen auf der Spur ist, muss nur unverbesserliche Paläontologen irritieren. Und die Vorstellung vom unheimlichen Urvogel lag der Performance von Percussionist Armin Sommer und Blockflötist Ulrich Ludat gar nicht so fern (…) Viel technischer Aufwand bis hin zur ausgeklügelten Lichtregie prägte den ganzen Abend, aber die überraschendsten Klänge kamen aus einer schlichten Blechtonne, in die Wasser rieselte. (…) immer wieder schuf das Duo auch fein ausbalancierte Konstellationen von zerbrechlicher Raffinesse.” |
Burkhard Wetekam — in: Hannoversche Allgemeine Zeitung, (04.02.1997) |
„Der Grossteil dieser Musik entsteht sowieso erst zwischen den Ohren des Zuhörers, wenn dieser es überhaupt dazu kommen lässt. Ausgeprägte Unterschiede in der Charakterisierung der Musik, ihre Abhängigkeit von persönlicher Stimmung sind Effekte, die erwünscht [sind], ja sogar provoziert werden.” |
Hansheiner Ritzer — in: Pirmasenser Zeitung, (03.11.1993) |
„Das Saarbrücker ‘Duo Archéopteryx’, das sich auf zeitgenössische Musik für Blockflöten und Schlagzeug spezialisierte, war mit «La faulx de l'été» zu hören. (…) Ulrich Ludat ([Block]Flöten) und Armin Sommer (Perkussion), für die das Stück geschrieben ist und die es auch im letzten Jahr uraufführten, nutzten die hallige Kirchenarchitektur [meint: -akustik] für die Komposition, die von Pausen und langen Fermaten durchsetzt ist und in dieser Akustik einen ganz fülligen, aber dennoch zarten Klang entwickelte, der von harten Trommelattacken gelegentlich durchbrochen wurde. Sehr überzeugend, die Wiedergabe der beiden Musiker.” |
Matthias Roth — in: Rhein-Neckar-Zeitung [Heidelberg], (30.09.1992) |
| Stand: 31.01.2015 12:00 Uhr | © 1998 -
Ulrich Ludat | made by: uli.l web.publishing |
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